1979 fand in einem kleinen Alpendorf durch die Unterstützung eines am Ort lebenden Hollywood-Schauspielers das erste Heissluftballon-Festival statt. Seitdem ist es zur grössten Veranstaltung dieser Art auf der Welt geworden.
Château-d’Œx liegt zwischen Gstaad und Gruyères im Kanton Vaud in der Schweiz. Wie viele der umliegenden Dörfer in der Region bietet auch dieses geruhsame Ferienziel im Sommer die Möglichkeit zum Mountainbiken und Wandern und im Winter zum Skifahren und Eislaufen. Doch das malerische Dorf mit seinen gerade mal 3‘500 Einwohnern bietet darüber hinaus etwas, das es jedes Jahr im Januar zu etwas ganz Besonderem macht.
Seit über 40 Jahren ist in Château-d’Œx das internationale Ballonfestival beheimatet, das zu diesem 9-tägigen Event bis 35‘000 Zuschauer mit Wettbewerben, Filmvorführungen, Vorträgen, Vorführungen und Flugshows willkommen heisst. Selbstverständlich gibt es für alle diejenigen, die diese aussergewöhnlich schöne Landschaft von ganz weit oben sehen wollen (und denen ein Flug im wingsuit dann doch zu extrem ist) zahllose Gelegenheiten, in den Korb zu klettern und sich auf eine unvergessliche Ballonfahrt zu begeben.
Im Zentrum des Dorfs lädt ein eigens dafür eingerichteter Ausstellungsraum dazu ein, alles über die Geschichte der Heissluftballons zu erfahren und natürlich die erste Nonstop-Umrundung unseres Planeten in einem Ballon virtuell Revue passieren zu lassen, die im Jahr 1999 genau von hier aus startete.
Tatsächlich könnte man jedoch sagen, dass die Verbindung zwischen Château-d’Œx und dem Heissluftballon schon viel früher begann – nämlich mit jener ikonischen Szene aus dem Film „In 80 Tagen um die Welt“ aus dem Jahr 1956, als Phileas Fogg, gespielt von dem berühmten David Niven, in einem Heissluftballon über die Spitzen der Schweizer Alpen schrappte, von denen sein Begleiter frischen Schnee abschöpfte, um an Bord den Champagner zu kühlen. Vermutlich war das genau der Augenblick, in dem der britische Schauspieler sich in diese Gegend verliebte, was dann dazu führte, dass er sich hier einige Jahre später ein wunderschönes Fachwerk-Chalet kaufte, wo glamouröse Gäste wie Audrey Hepburn oder Grace Kelly zu Gast waren. Und obwohl David Niven 1983 verstarb, ist seine Verbindung mit dem Dorf und seinem Festival auch heute noch lebendig, denn in jedem Jahr wird dem Gewinner des Langstreckenwettbewerbs die ‚David Niven Trophäe‘ verliehen.
In diesem Jahr findet das Festival vom 21. bis 29. Januar statt und nach einer zweijährigen, durch Covid bedingten Pause, wird ein vielseitiges Programm, prallvoll mit familienfreundlichen Aktivitäten, für die Abwesenheit in den beiden vergangenen Jahren entschädigen. Der Anblick von Dutzenden Heissluftballons in allen Farben vor dem Hintergrund der schneebedeckten Bergmassive ist eine atemberaubende Szene, die es ganz bestimmt verdient, in deine Liste der Gründe, warum ich die Schweiz liebe aufgenommen zu werden.
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