Das Schreiben von Hand ist nicht nur Ausdruck der Persönlichkeit, es trainiert unser Hirn. Es hilft uns beim Denken, beim Erinnern und Verstehen.
Jeder weiss es aus persönlicher Erfahrung: Was wir am eigenen Leib erfahren, prägt sich einfach besser ein. Unser Gehirn geht immer davon aus, dass hautnahe Erlebnisse wichtig sind und deswegen verfügbar gehalten werden müssen, vielleicht braucht man sie ja bald nochmal. Weshalb Kinder auch Buchstaben besser lernen, wenn sie sie von Hand schreiben.
Und das gilt nicht nur fürs Kindesalter. Angesichts der Flut von Informationen speichert unser Gehirn nur diejenigen Informationen ab, mit denen man sich länger oder intensiv beschäftigt hat. Geübte Zehnfingerschreiber, die beim Schreiben mit der Tastatur schneller sind als beim Schreiben mit der Hand, haben durchaus einen kurzfristigen Zeitvorteil. Allerdings leidet die spätere Abrufbarkeit der Information darunter. Untersuchungen zeigen, dass Studenten, die sich während einer Vorlesung handschriftliche Notizen machen, das Thema besser begreifen als jene, die mit ihrem Laptop mitschreiben. Dasselbe gilt auch für Notizen, die während Sitzungen und Besprechungen gemacht werden. Gerade weil man beim Schreiben von Hand langsamer ist, kann man nicht alles aufschreiben, sondern muss zusammenfassen, umformulieren, bilanzieren.
Mit anderen Worten: Das Schreiben mit der Hand zwingt uns dazu, ein Thema zu begreifen.